Toskana

Toskana

by J.Weiss 2021

Nach nunmehr 18 Monaten Corona-Wahnsinn konnten wir das Niedriginzidenzloch nutzen um uns auf einen Trip nach Italien zu machen. Bei der Anreise über den Brenner mussten wir feststellen nicht die Einzigen zu sein die diese Chance auf Erholung nutzten, Stau ohne Ende.
Nach einem kurzen Stopp in Sirmione (Gardasee) ging es weiter in die Toskana. Als Stützpunkt unserer Unternehmungen haben wir uns Montecatini Terme ausgesucht.
Die Toskana ist weniger als Klettergebiet bekannt, viel eher schon für den guten Chianti, die Kunstwerke in Florenz und dem Marmor aus Carrara. Die Meisten Kletterregionen findet man im Norden, in den bis zu 2000 m hohen Bergen der Apuanischen Alpen, nördlich in der Region Lucca, Massa, Carrara und die Insel Elba. In Massa, Carrara und Elba befinden sich die meisten Klettergebiete in der nähe des Meeres. Sicherlich eignen sich die Küstennahen Gebiete eher zum Klettern im Winter und nicht bei Temperaturen bis zu 40°C im Sommer. Die Landstrassen hier sind meist schlecht ausgebaut, so ist es nicht unüblich das man für 30 km 1 Stunde braucht, auf den Autobahnen muss man stets Maut zahlen, welche sich insgesamt locker auf 300 Euro aufsummieren kann. Im nachhinein hat sich der Urlaub, auch zum Klettern hier gelohnt wir konnten morgens und abends angenehm klettern. Während es in den Alpen viel geregnet hat war es bei uns trocken. Berge und Meer, sowie die italienische Küche, Weine, Oliven, Käse und Seefood waren nach den vergangenen Monaten Coronawahnsinn eine notwendige Erholung. Was die italienischen Städte angeht sind diese für jeden Hobbyfotografen ein Eldorado, leider hat meine Sony Alpha am zweiten Tag nach 7 Jahren ihre Dienste aufgegeben und ich musste mit meinem Telefon auskommen.

Montecatini Terme

by J.Weiss 2021

Montecatini Terme ist eine Kleinstadt in der Provinz Pistoia, in der Toskana. Die Stadt ist aufgrund der bedeutenden Terme und der Thermalbäder ein bedeutender Tourismusort. Ein Vorteil für uns ist die zentrale Lage, von hier aus lassen sich Florenz, Pisa, Lucca und Siena leicht erreichen, ausserdem gibt es ein recht großes Klettergebiet direkt vor der Tür.

Montecatini Terme alto
Piazza Giuseppe Giusti
Zentrale Toskana

Falesia di Monsummano

by J.Weiss 2021

In der nähe von Montecatini gibt es ein großes Klettergebiet mit vier sehr unterschiedlichen Sektoren. Der Zustieg dauert je nach Sektor 5 bis 10 Minuten. Mit ca. 200 Routen sollten genug Routen für mehrere Besuche vorhanden sein. Es gibt einen leichten Mehrseillängensektor (Sektor Osteria, meist Platten) im festen Gestein. Da man hier sehr viele Routen im 5er- 7er Bereich finden kann ist es ein ideales Klettergebiet für uns. Als wir hier waren war extrem wenig los, was wohl daran liegen dürfte das es bis zu den nächst gelegenen, grösseren Stätden (Lucca, Florenz) 40-50 km sind. In der nähe von Prato findet man zwei weitere Klettergebiete der zentralen Toskana. Nach dem Klettern kann leckere Pizza und Eis in Monsummano gegessen werden.

Falesia di Monsummano
Sektor Osteria
Cava Grigia
Im nahegelegenen Bereich (Cava Grigia) finden sich einige sehr schöne,  lange (17- 30 m) Routen an kleinen Leisten. Viele Routen liegen im 6er Bereich und ein paar leicht überhängende Routen im 7-8er Bereich (Löcher und Leisten) lassen sich hier ebenso finden wie ein paar schöne 4er und 5er Routen. 
Falesia di Monsummano
Alle Routen waren hervorragend abgesichert (30 m, ca. 14 Exen). Das Gestein war fest und nur stellenweise abgespeckt. Der Zugang und der Wandfuss sind familienfreundlich. Im Sommer kann man hier ab 18:30 angenehm klettern (Sonne knallt tagsüber voll rein).
Cava Rossa
Im Bereich Cava Rossa ist Klettern aufgrund des Privateigentums verboten, auch sind im mittleren Bereich Felsstürze abgegangen. Die Routen hier haben mir trotz alledem am besten gefallen. Im linken Wandbereich findet man sehr schöne, ca. 20m lange Routen im 5er- 6er Bereich mit fetten Griffen und Tritten. Nach rechts folgend, im Bereich der ersten Höhle finden sich zwei drei schöne Routen an Leisten und über die Kante hinauf. Der Riss über der Höhle ist eine nette 6+ (Attenti alla Testa). In diesem Bereich kann man im Sommer ab 18:00 angenehm Klettern.
Cava Rossa Grandi Labbra, 6
Im mittleren Bereich, links und rechts der zweiten Höhle waren sehr schöne Risse. Der Riss links der Höhle führt auf 28 m Höhe, durch festen Fels empor (Grandi Labbra, 6). Auf dem Absatz nach dem ersten Riss kann man links, leicht überhängend an fetten Leisten durchsteigen (Le Grandi Labbra 2, 6+). Wer den rechten Riss folgt hat den schwereren Weg (Bobo´s Way, 8) gewählt. Aufgrund der Länge und der konstanten Schwierigkeit haben mir die schöne, ausdauernde und bestens abgesicherte Routen im festen Fels sehr gut gefallen.
Cava Rossa, mitte
Weiter rechts der zweiten Höhle gibt es einige Routen im 6-8er Bereich die bis nach oben führen (27 m). Im mittleren Bereich finden sich Routen mit coolen Sintern, Leisten und Löcher, sowie Rissen im festen Fels. Der Fels ist stellenweise abgespeckt insgesamt jedoch gut zu klettern. Rechts von mir im Bild gibt es ein paar kürzere Routen (17 m), im 6er-8er Bereich.
Talebanos, 6+ und Con api si vola, 6)
Noch weiter rechts außen gibt es weitere (2-3) Routen im 6er Bereich (Talebanos, 6+ und Con api si vola, 6), welche jedoch erst oben schwer werden. Der Fels ist in diesem Bereich fest. Links  von diesem Wandbereich befinden sich ein paar überhängende, schwere Routen (8er Bereich, 19 m) mit kleinen Rissen, Löchern und wenigen Tritten. In diesem und im mittleren Bereich kann man im Sommer von früh morgens an bis ca. 12 Uhr angenehm klettern, dann kommt die Sonne hinein.

Collodi

by J.Weiss 2021

Collodi wurde vor allem bekannt durch den Schöpfer von Pinocchio (Carlo Lorenzini). Also alles dreht sich hier um Pinoccio. Für Familien gibt es den Pinocchio Park, dies ist kein Vergnügungspark im herkömmlichen Sinne sondern eine gelungene fantasievolle Verknüpfung von Freizeitpark, Kunstausstellung und Landschaftsarchitektur.
Wir waren anscheinend einige der wenigen Touristen, welche den anstrengenden Weg hinauf ins Dorf hinauf steigen. Wir hatten zumindest eine Eisdiele, ein Kaffee oder einen Souvenir- Shop, der uns für den mühevollen Aufstieg entlohnt dort oben erwarte, aber nix, gar nix, Mausestille in diesem Dorf. Einzig und allein zu hören waren die Familien in ihren Häusern und das einzige lebende Wesen auf der Strasse, welches wir begegneten, war eine einsame Katze, ansonsten tote Hose in Collodi. Schön war es trotzdem.

Collodi unten
Collodi, oben
Collodi

Florenz

by J.Weiss 2021

Ein Tag in Florenz. Wir haben das Auto außerhalb der Stadt für 10 Euro den Tag parken können und sind dann für ein paar Euro mit der Straßenbahn in das Zentrum hinein gefahren (stressfrei). Vom Hauptbahnhof aus sind es nur wenige Minuten zu gehen und man befindet sich im Zentrum. Als ich das letzte Mal im Winter 2007 hier war hatte ich keine passenden Objektive, bei diesem Besuch hatte ich keine Kamera, traurig, da in Florenz einige schöne Motive zu finden sind.

Basilica di San Lorenzo di Firenze
Florenz
In Florenz gibt es viel zu besichtigen, bei den Menschenmassen, Schlangen und Corona-Wahnsinn will man aber gar kein Museum, oder was auch immer von innen sehen. Auf unserem Weg kommen wir an der Cattedrale Metropolitana di Santa Maria del Fiore vorbei. 
Cattedrale Metropolitana di Santa Maria del Fiore
Cattedrale Metropolitana di Santa Maria del Fiore
Die Schlange für den Eintritt zum Dom war gut 200 m lang, also weiter. Wir schlängeln uns durch enge Gassen und an kleinen Geschäften entlang und stehen plötzlich auf der Piazza della Signioria. Wir bestaunen die schönen Statuen und die 200 m lange Schlange zum Kunstmuseum Uffizien.
Piazza della Signioria Nettuno
Piazza della Signioria
Uffizien
Kurz hinter dem Museumsareal stehen wir schon am Ufer des Arno und erhalten einen schönen Blick auf die alte Brücke (Ponte Veccio).
Ponte Veccio, Ufer des Arno
Wir überqueren die Ponte Veccio, entscheiden uns für ein Eis und laufen durch die Einkaufszone in Richtung Palazzo Pitti. Das Palazzo Pitti ist ein Renaissancepalast und Kunstgaleriekomplex, diesen und den Boboli-Garten kann man besichtigen, was wir auch getan haben.
Palazzo Pitti
Die Wartezeiten hier waren akzeptabel, also erst einmal den Garten besichtigen, dann Mittagessen und anschließend den Palst durchlaufen. In der Straße vor dem Palast gibt es ein paar Restaurants, wer rechtzeitig dort ist bekommt einen Tisch.
Boboli-Garten
Boboli-Garten große Grotte
Ponte Veccio
So gegen 16:00 und nach dem Besuch im Palast, mit seinen Gemälden und Statuen war für mich der Punkt erreicht, genug Kunst und Menschen. Die folgenden Tage sollten Erholung bringen.
Lido Vecchiano

Vecchiano

by J.Weiss 2021

Nach einem anstrengenden Tag in der City ist Erholung am Strand angesagt. Da das Wetter schlecht war (30°C, bewölkt und stürmisch) entschieden wir uns für einen Ausflug an den Strand. Also fuhren wir in Richtung Pisa und folgten dem ersten Schild (Lido Vecchiano) in Richtung Meer. Das Meer war an diesem Tag wild und der Strand leer. Bei gutem Wetter kann man sehr weit ins Meer hineingehen. Die Sonne wurde durch die Wolken ausgebremst, für mich ideale Bedingungen für einen Tag am Strand. Neben einer Bar am Strand gab es auch leckere Pizza aus dem Steinofen, direkt am Parkplatz. Es gibt genügend Parkplätze, welche jedoch an guten Tagen ab 11 Uhr voll werden können. Für die Parkuhr sollten 6 Euro Kleingeld in der Tasche liegen. 
So gegen 15:30 war genug gefaulenzt und ich freute mich schon auf die Kletterwände von Vecciano. Klettern und Meer sind die perfekte Basis eines perfekten Urlaubs.

Lido Vecchiano Kopfstand
Lido Vecchiano shopping
Lido Vecchiano, Parco Alpi Apuane
Klettern Vecchiano

Klettern Vecchiano

by J.Weiss 2021

Das Klettergebiet ist recht einfach zu finden, wenn man sich an dem Turm orientiert, welcher von weit her zu sehen ist. Erst fährt man in Richtung Vecchiano, dann nur noch wenige km (1-2) in Richtung Avane, bei der Brücke über den Fluss Sercio sieht man spätestens den Turm, jetzt nur noch wenige Meter bis zum Parkplatz. Am Straßenrand gibt es 10-15 Parkplätze, welche als wir dort waren meist leer waren. Der Zustieg vom Parkplatz braucht nicht mehr als 5 Minuten. Vom Turm aus kann man nach links und rechts absteigen. Aufgrund der Sonne, bzw. dem Schatten im Sommer, ab 16:00 haben wir uns stets für den rechten Sektor entschieden. Im Winter sollte dann der linke Sektor von Vorteil sein. Insgesamt soll es in dem Gebiet 245 Routen geben. Der Schwerpunkt der Routen liegt ganz klar im Bereich 6-7 , mit 71 Routen in diesem Schwierigkeitsgrad, aber auch unter- und oberhalb gibt es viele, schöne Routen. Viele Routen sind mit ca. 25 m recht lang und gut abgesichert. Die meisten Routenverläufe haben mir sehr gut gefallen und waren sehr abwechslungsreich. Die manche Stellen sind etwas abgespeckt was jedoch nicht sehr gestört hat. Die Felsstruktur ist fest und bietet Leisten, Henkel, Löcher und Verschneidungen im schönsten Ambiente.

Klettern Vecchiano, Turm
Klettern Vecchiano, Au Verdon, 6a, 18 m
Bereich Valle dei porci
Klettern Vecchiano, Via del grande sforzo, 6a, 24 m
Klettern Vecchiano, Grattugia, 5b, 18 m
Klettern Vecchiano, Via del grande sforzo, 6a, 24 m

Pisa

by J.Weiss 2021

Vom Klettergebiet Vecciano nach Pisa sind es ca. 15 km. Pisa, der schiefe Turm ist natürlich die Hauptattraktion auf jeder Reise durch die Toskana. Wer einen Parkplatz bekommen möchte sollte vor 9:00 dort sein. Pisa ist eine schöne, kleine Studentenstadt mit einer schönen Fußgängerzone und netten, kleine Gassen in welchen man gut auf Shoppingtour gehen kann. Natürlich finden sich auch zahlreiche Kaffees zum Einkehren. Ein guter Plan ist es 9:00 Parkplatz, dann Cappuccino und Croissant, anschließend das Areal rund um den schiefen Turm erkunden, 12:00 Mittagessen mit anschließender Shoppingtour, 14:00 nach der Shoppingtour Eis essen. 15:00 Abfahrt zum Strand Marina di Pisa.

Museumsinsel deutsches Museum
Museumsinsel deutsches Museum
Museumsinsel deutsches Museum
Museumsinsel deutsches Museum
Museumsinsel deutsches Museum

Marina di Pisa

by J.Weiss 2021

Von Pisa bis nach Marina di Pisa sind es ca. 15 Minuten. Wer keinen Sandstrand mag ist hier genau richtig, wer keine Steine im Wasser mag ist hier falsch. Ich fand den Steinstrand angenehm, jedoch kann man nicht weit ins Meer hineingehen da das Wasser schnell sehr tief wird.

Marina di Pisa
Marina di Pisa

Lucca

by J.Weiss 2021

Ein Wahrzeichen von Lucca ist die gut erhaltene Stadtmauer aus dem 16.- 17. Jahrhundert. Man kann wunderbar über die bewachsenen Mauern spazieren. Die kleine Stadt hat auf engstem Raum viel zu bieten. Wer möchte kann hier einige km zu Fuß kreuz und quer durch die Stadt laufen und dabei, Kirchen und Gemäuer entdecken. Im Sommer füllt sich die Stadt ab 18:00 Uhr mit Leben, da die Geschäfte lange geöffnet sind ideal für eine Tour.

 Lucca gut erhaltene Stadtmauer
Piazza dell´ Amphitheater
Innerhalb der Stadtmauern finden sich zahlreiche kleine Gassen mit kleinen Geschäften. Im Zentrum finden sich ein paar schöne Plätze. Derr Piazza dell´ Amphitheater ist ein ovaler, von mittelalterlichen Häusern umgebener Platz mit viele Restaurants.
Komponisten Puccini
In der Nähe des Piazza San Michele befindet sich das Geburtshaus des Komponisten Puccini in welchem sich ein Museum befindet.
Piazza San Michele
Duomo die San Martino
Am Piazza San Martino befindet sich der imposante, aus Carrara Marmor erbaute Duomo die San Martino
San Fredino Basilica
Die romanische Kirche San Fredino Basilica, mit vielen Kunstwerken, goldener Mosaikfassade und verziertem Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert ist nur einer vieler Kirchen die man auf dem Weg durch Lucca begegnet.