Ich wollte schon seit langem einen kleinen Bericht über den Bau meiner Boulderwand schreiben, aus dem kleinen Bericht ist nun ein langer geworden und ich denke ich hätte noch mehr auf die Details eingehen können. Solltet ihr kein handwerkliches Talent besitzen, so sucht euch jemanden der euch helfen kann. Seit ca. 2 Jahren baue ich ständig an meiner Boulderwand, angefangen hat alles relativ simpel und es war auch schnell und günstig gebaut. Die Wand hat mich ca. 7 Std. Arbeit und 240-300 Euro gekostet. Erst beim schreiben des Berichts fällt mir auf wie viel Arbeit das ganze insgesamt doch war. Allerdings will ich auch erwähnen das ich sehr viel Freude mit meinem Boulder Raum hatte und Geld kann man am Ende auch noch sparen. Bei Eintrittspreisen von 10 Euro pro Kletterhallenbesuch und Person hat man schnell die Investition von 600 Euro wieder raus.
Mein Zimmer hat eine Fläche von 4,2 m * 4 m und ist 2,7 m hoch. Die Anleitung ist also für eine Boulderwand in diesem Bereich +- 1,5 m gedacht, solltet ihr andere Maße beabsichtigen zu nutzen solltet ihr euch vorher Gedanken über die Auslegung machen. Das Prinzip der Konstruktion kann auch bei anderen Räumen beigehalten werden. Die Breite von 1,25 m ist natürlich nicht das Optimum, man könnte sie auch durch einen dritten Balken auf 2,5 m ausweiten und sich überlegen, ob man die OSB, oder Siebdruckplatten nicht von unten auf die Balken schraubt. Die Steigung der Wand halte ich für die Länge ideal, auch wenn diese am Anfang sehr schwer zu Klettern ist was man jedoch durch große Henkel ein wenig entschärfen kann. Später, wenn die Kraft gestiegen ist und man seine persönliche Form verbessert hat kann man die Henkel durch kleinere Griffe austauschen, so hat man auch lange Spaß an seiner Wand und es wird nicht langweilig. Zu beginn habe ich keine Griffe selber gebaut, weil ich mir nicht sicher war, ob sich das lohnt. Schöne Klettergriffe kann man sich bei http://www.tripoint-holds.com zusammenstellen, auch http://www.onsight.de und http://www.artrock.at haben schöne Griffe in ihrem Sortiment. Bei Ebay findet man hin und wieder große Sortimente gebraucht. Für den Anfang sollte ein Sortiment mit ca.5 Henkeln (50-80 Euro) und ein Sortiment mit 5 etwas kleineren Griffen (30-50 Euro) und Ein Sortiment mit Tritten 10 Stck. (30-50 Euro) voll ausreichen.
Aktualisierung: Boulderwand V3.0 Update
Hallo Leute, nach längerem Bouldern bin ich nun dahinter gekommen, das es wesentlich geiler gewesen wäre, wenn ich die Wände 1, 2 im Bild schräg angebaut hätte. Da man das jetzt nicht mehr so leicht ändern kann habe ich mich dazu entschlossen eine Schräge wie im Bild zu sehen ist anzubringen.
Aktualisierung: Klettergriffe aus Naturstein im Eigenbau
Da ich eine schöne Sammlung Steine besitze kam mir der Gedanke den Ein, oder Anderen anzubohren und als Klettergriff an meiner Boulderwand zu verwenden. Unter https://www.stoned-holds.net/de-naturstein-klettergriffe/ kann man sehr schöne Exemplare bestellen, also kann man das auch irgendwie selber machen. Eines sei gesagt Steine sind hart, der Eine mehr der Andere weniger. Kurzum normale Steinbohrer funktionieren da meistens nicht und mehr als 3 mm tief kam ich nicht mit meinem Bohrer in den Stein hinein. Im Bauhaus bekommt man Diamantbohrer, welche hol sind und mit Wasser gekühlt werden können, diese kosten ca. 25 Euro, ob diese was taugen weiß ich noch nicht. Vor der Anschaffung des Dimantbohrers will ich es mit Sandsteinen versuchen, da diese recht weich sind, vielleicht zu weich das wird sich noch herausstellen. Also habe ich am Straßenrand angehalten (in der Pfalz kein Problem) und mir ein paar Sandsteine eingeladen. Die Sandsteine zu bohren war kein Problem. Als Pfälzer Kletterer weiß ich das Sandstein leicht bricht und noch leichter bricht, wenn er nass ist. Deshalb habe ich die Steine in den Ofen geschmissen, um zu trocknen. Nachdem ich die Steine aus dem Ofen genommen hatte musste ich feststellen das einer gerissen war. Ich habe dann 2 Steine an meiner Boulderwand befestigt, besonderst fest anziehen wollte ich die Schrauben nicht, da der Stein keinen besonderst festen Eindruck machte. Ich habe zusätzlich etwas von dem "Kleben statt Bohren" Zeug auf die Rückseite geschmiert damit der Stein flach aufliegen kann. Eine besonderst flexible Montage ergab der VersuchEins, Klettergriffe selber bauen nicht.
Ich habe heute noch einmal am Wegesrand angehalten, dort lag ein großer Haufen unterschiedlichster Sandsteine, anscheinend sammelt die hier jemand. Ich habe mir ein paar sehr hart wirkende Exemplare ausgesucht. Die Steine scheinen Stark eisenhaltig zu sein und lassen sich mit einem normalen Steinbohrer kaum Bohren, ich habe es nicht mehr als 2-4 mm in den Stein geschafft.
Ich denke ich werde die 20 Euro für den Diamantbohrer investieren. Ich habe mir im Baumarkt einen 6 er SDS Bohrer für 5 Euro und einen Diamantbohrer mit 6 mm Durchmesser und Kühlsystem, für 20 Euro gekauft. Als erstes habe ich den Sandstein mit dem SDS Bohrer gelöchert das ging einwandfrei die kleineren Steine sind hierbei jedoch gebrochen. Ein weiteres Problem ist die Befestigung der Steine, zieht man die Schrauben zu fest an, brechen sie auch. Ich habe M6 Schrauben, mit Unterlegscheiben verwendet und in die Steine, je 2 Löcher gebohrt das funktioniert ganz gut. Zu guter letzt wollte ich dann doch noch den teuren Diamantbohrer testen, hierfür habe ich einen schönen Kalkstein aus der Großen Ochsenwand geopfert. Der Stein bohrte sich wie Butter und ist auch nicht gebrochen, gebrochen ist er dann leider beim befestigen. Mit dem Diamantbohrer schein ich auf dem richtigen Weg zu sein. Der Bohrer ist auch in 10 mm und 12 mm verfügbar, dann kann man auch die üblichen M10 Schrauben für die Klettergriffe und Einschlagmuttern verwenden.
Fazit: Klettergriffe aus Naturstein im Eigenbau
Die Steine sollten nicht zu klein und nicht zu dünn sein, damit sie beim Anziehen der Schrauben nicht brechen. Die Steine sollten möglichst hart sein, damit sie später nicht brechen. Die an der Wand aufliegende Fläche der Steine sollte möglichst eben sein. Der Diamantbohrer ist recht kurz ca. 4 cm lang, daher muss man dickere Steine beidseitig anbohren. Beim befestigen mit Spax Schrauben gibt es kaum Probleme das die Steine brechen. Damit die Steine halten sollte man immer 2 Schrauben zum befestigen verwenden. Die oben dargestellten Griffe halten und sind soweit ok. Als Ergänzung zu einem schönen Griffsortiment aus dem Geschäft sind die selbstgebauten Griffe vollkommen ok.
Auf dem Bild 1 sieht man schon die erweiterte Version der Boulderwand. Die Platte (1) war ursprünglich nicht vorhanden und wurde erst in der zweiten Bauphase angebaut. Für die erste Version der Boulderwand habe ich folgende Dinge benötigt: (2) 2 x Siebdruckplatten, oder OSB Platten 1,25 m * 2,5 m * 18 mm (3) 4x Balken 8 mm * 6 mm, 3 m lang (4) 1 * Balken 6 cm * 6 cm, 3 m lang 100 x Einschlag M10 Muttern. Der Zusammenbau ist "recht leicht", man nimmt sich 2 Stck. der 4 Balken (8 cm * 6 cm * 3m) und verbindet diese erst einmal mit zwei Nägeln, die wir später wieder entfernen werden, an den Punkten (1) in Bild 2. Ihr solltet die 10 cm Seite des Balken in die Senkrechte auslegen. Wir machen also aus zwei Balken einen langen, welcher in seiner Länge einstellbar ist, dieser sollte auf eine Länge eingestellt werden, so dass er an den Punkten (3) und (4) in Bild 2 später an der Zimmerwand aufliegen kann und diagonal von der oberen Ecke zur unteren Ecke des Raums verläuft, in meinem Fall nach C²=A²+B² 4,7 m. Nun liegt der Balken diagonal zwischen unseren Zimmerwänden, wir nehmen nun eine Wasserwage und ziehe wie in Bild 2 (3) und (4) gezeigt einen senkrechten Strich an den Enden der Balken.