Chimborazo

Chimborazo

by J.Weiss 2023

Riobamba ist eine Stadt in Ecuador, die für ihre reiche Geschichte, ihre atemberaubende Landschaft und ihre kulturelle Vielfalt bekannt ist.
Riobamba liegt im zentralen Teil von Ecuador in den Anden, etwa 200 Kilometer südlich von Quito, der Hauptstadt. Die Stadt ist von beeindruckenden Vulkanen, einschließlich des Chimborazo, dem höchsten Berg Ecuadors, umgeben. Riobamba hat eine faszinierende Geschichte, die bis zur präkolumbianischen Zeit zurückreicht. Die Stadt spielte auch während der Kolonialzeit eine wichtige Rolle. Die historische Altstadt von Riobamba ist mit charmanten Plätzen, kolonialen Gebäuden und Kirchen gesäumt.
Der Chimborazo-Nationalpark ist ein Highlight in der Umgebung von Riobamba. Der Chimborazo ist der höchste Berg Ecuadors und bietet spektakuläre Wanderungen und Besteigungen.

Riobamba Denkmal mit einem kleinen Platz, gefüllt mit Menschen.Ribamba, alte Kirchenfassade im KolonialstielRiobamba Strassenkreuzung im Kolionalstiel.

In Riobamba spielt die Eisenbahn eine faszinierende Rolle und ist nicht nur ein Transportmittel, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Erbe. Eine der bemerkenswertesten Eisenbahnstrecken, die hier beginnt, ist die berühmte "Nariz del Diablo" (Teufelsnase), eine technische Meisterleistung und eine der spektakulärsten Zugfahrten der Welt.
Die "Nariz del Diablo" ist eine Strecke, die durch die atemberaubende Landschaft der Anden führt, vorbei an tiefen Schluchten, beeindruckenden Bergketten und üppigen Tälern. Der Name "Teufelsnase" bezieht sich auf die steile und kurvenreiche Strecke, die einst als unüberwindbar galt, aber durch beeindruckende Ingenieurskunst überwunden wurde.
Die Fahrt auf der "Nariz del Diablo" bietet nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch eine Reise in die Vergangenheit. Die historische Bahnstrecke wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und spielte eine entscheidende Rolle im Transport von Gütern und Menschen durch die Andenregion. Die Züge, die heute auf dieser Strecke verkehren, bewahren nicht nur die Nostalgie vergangener Zeiten, sondern ermöglichen den Reisenden auch, die einzigartige Topografie der Region zu erleben.
Die Abfahrt erfolgt oft von Riobamba aus, und die Fahrt führt durch beeindruckende Höhenunterschiede und kurvige Abschnitte, die den Nervenkitzel der Fahrt verstärken. Die Passagiere haben die Möglichkeit, die atemberaubende Aussicht zu genießen, während der Zug sich langsam den Berg hinaufwindet und durch Tunnel und über beeindruckende Brücken fährt.
Die "Nariz del Diablo" ist nicht nur ein technisches Wunder, sondern auch ein lebendiges Denkmal für die Geschichte Ecuadors und ein faszinierendes Erlebnis für Reisende, die die einzigartige Verbindung zwischen Kultur, Technik und Natur in dieser Region erleben möchten.

Riobamba, alte Lokomotiev, DampflokRiobamba, alte Lokomotiev, Dampflok

Das Vikunja ist ein in den südamerikanischen Anden beheimatetes Säugetier und gehört zur Familie der Kamele. Vikunjas sind in den höheren Regionen der Anden in Südamerika beheimatet, insbesondere in Peru, Bolivien, Ecuador, Chile, und Argentinien. Sie bewohnen hauptsächlich alpine Grasländer und Halbwüsten in Höhen von 3.500 bis 5.500 Metern über dem Meeresspiegel. Vikunjas haben ein auffälliges Erscheinungsbild mit einem schlanken Körperbau, dünnen Beinen und einem langen, schlanken Hals. Ihr Fell ist sehr fein und kann verschiedene Farbnuancen von Beige bis Braun aufweisen. Diese Tiere haben große, dunkle Augen und kleine, spitz zulaufende Ohren. Die Wolle des Vikunjas ist eine der feinsten und teuersten Wollarten der Welt. Die Fasern sind extrem fein und weich. Die traditionelle Verwendung der Vikunja-Wolle war oft für königliche oder spirituelle Kleidung reserviert.  Vikunjas sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Gräsern und anderen Pflanzen in den Anden. Sie leben in Gruppen und sind für ihre Geschwindigkeit und Wendigkeit in den bergigen Regionen bekannt.

Vikunja Herde

Die Bimsablagerungen gewähren einen faszinierenden Einblick in die vulkanischen Aktivitäten des Chimborazos. Bims, ein poröses vulkanisches Gestein, entsteht durch die rasche Abkühlung und Verfestigung geschmolzener Lava während eines Vulkanausbruchs. Die beeindruckende poröse Struktur des Bims resultiert aus den gefangenen Gasblasen, die während des Ausbruchs aus der Lava entweichen. Diese Gasblasen verleihen dem Bims eine leichte und schwammartige Textur. Aufgrund seiner geringen Dichte findet Bims häufig Verwendung als Baumaterial und Dämmstoff. Die Farbpalette des Bims reicht von strahlendem Weiß über verschiedene Grautöne bis zu warmen rötlichen oder dunklen schwarzen Nuancen, abhängig von den enthaltenen Mineralen.

Bimsablagerungen an der Strasse
Wüstenartige Landschaft mit  schneebedecktem Chimborazo im Hintergrund.Schild mit Informationen zum Nationalpark Chimborazo, 4350 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Chimborazo, Ecuadors höchster Berg, erhebt sich majestätisch auf 6.310 Metern über dem Meeresspiegel. Gelegen in den Anden, 150 Kilometer südlich von Quito, ist der Stratovulkan, obwohl derzeit inaktiv, ein kulturelles Symbol und heiliger Berg für die indigene Bevölkerung. Beliebt bei Bergsteigern, erfordert der Gipfel des Chimborazo technische Fähigkeiten und eine gute Akklimatisierung aufgrund seiner extremen Höhe. Die Region rund um den Berg beherbergt eine einzigartige biologische Vielfalt und ist Teil des Chimborazo Wildlife Reserve. Dieses Naturschutzgebiet zielt darauf ab, die sensible Umwelt zu schützen und zu bewahren. Das Wetter am Chimborazo kann von klarem Himmel bis zu widrigen Bedingungen variieren, daher ist eine gründliche Vorbereitung für Reisende entscheidend. Der Berg selbst erzählt Geschichten vergangener vulkanischer Aktivitäten und ist ein beeindruckendes Naturwunder. Eine Reise zum Chimborazo verspricht nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch eine tiefe Verbindung mit der kulturellen und ökologischen Vielfalt dieser faszinierenden Region.

Bimsstein und große Felsblöcke, im Hintergrund der Chimorazo, schneebedeckt.Wüstenlandschaft aus Bimsstein, im Himmel weiße wolken.
Grabsteine von gestorbenen Bergsteigern. Im Hintergrund der schneebedeckte Chimborazo.


Der Chimborazo kann für Bergsteiger gefährlich sein. Das Besteigen von Bergen, insbesondere solcher großer Höhe, birgt immer Risiken, und der Chimborazo stellt keine Ausnahme dar. Hier sind einige Gründe, warum der Chimborazo als gefährlich gelten könnte: 
Höhe:
Mit einer Höhe von 6.310 Metern über dem Meeresspiegel ist der Chimborazo ein hoher Berg, und Höhenkrankheit ist ein ernstes Risiko für Bergsteiger.
Wetterbedingungen:
Das Wetter am Chimborazo kann sich sehr schnell ändern, von klarem Himmel zu Schnee, Regen und starkem Wind. Unvorhersehbare Wetterbedingungen können die Sicherheit der Bergsteiger beeinträchtigen.
Technische Schwierigkeiten:
Der Gipfel des Chimborazo erfordert technische Fähigkeiten wie Eisklettern und eine angemessene Ausrüstung. Die steilen Passagen können anspruchsvoll sein.
Gletscher:
Der Chimborazo hat Gletscher, und Bergsteiger müssen sich der Gefahren von Spalten und Eisspalten bewusst sein.
Schnelle Wetterverschlechterung:
Die Höhe des Chimborazo macht ihn anfällig für plötzliche Wetterverschlechterungen, die die Sicht einschränken und die Orientierung erschweren können.
Erfahrung und Vorbereitung:
Bergsteigen am Chimborazo erfordert eine angemessene Vorbereitung und Erfahrung im Hochgebirge. Mangelnde Erfahrung kann zu gefährlichen Situationen führen. Bergsteiger, die den Chimborazo besteigen wollen, sollten sich bewusst sein, dass dies eine ernsthafte Herausforderung ist, und entsprechende Vorbereitungen treffen. Eine gründliche Akklimatisierung, die richtige Ausrüstung und eine realistische Selbsteinschätzung sind entscheidend, um das Risiko zu minimieren. Professionelle Führung und Erfahrung in der Höhenbergsteigerei sind oft unerlässlich.

Steinpyramiede, welche die Himmelsrichtungen zeigt, im Hintergrund der Chimborazo.Traditionell gekleidete Frauen mit zwei Pferden.

Wir haben uns für eine kurze Wanderung von etwa 300 Höhenmetern entschieden. Die scheinbar sanfte Steigung wird jedoch zu einer erstaunlichen Herausforderung, da wir uns in einer Höhe von über 5000 Metern über dem Meeresspiegel befinden. In dieser luftigen Höhe zwingt uns die dünnere Luft dazu, auf unsere Herzfrequenz zu hören und einen besonnenen Schritt einzulegen. Die Herausforderungen des Sauerstoffmangels sind spürbar unterschiedlich und bringen uns dazu, den eigenen Körper intensiver wahrzunehmen.
Inmitten dieser herausfordernden Höhenlage hatte ich das Gefühl, dem Göttlichen näher zu sein. Die majestätischen Berge erheben sich wie Götter in den Himmel, und es wird klar, warum die Inkas diese Erhebungen als göttliche Manifestationen verehrten. Die schwindende Luft und der spürbare Sauerstoffmangel verleihen der Umgebung eine spirituelle Dimension, die das Bewusstsein für die mystische Verbindung zwischen Mensch und Natur intensiviert. In diesen Höhen, wo die Berge den Himmel berühren, erfährt man nicht nur die physische Anstrengung, sondern auch eine tiefgreifende spirituelle Reise.

Frau und Kind auf der Straße zum Chimborazo.Vikunja auf 5300 Meter über dem Meer im Hintergrund die Gletscher des Chimborazos.

Das Vikunja ist ein Pflanzenfresser und ernährt sich hauptsächlich von Gräsern und anderen Pflanzen, die in den Andenregionen Südamerikas wachsen. Hier sind einige Details zur Ernährung des Vikunjas.
Gräser und Pflanzen:
Vikunjas grasen hauptsächlich auf den alpinen Grasländern der Anden. Sie ernähren sich von verschiedenen Gräsern und Pflanzen, die in diesen Höhenlagen gedeihen.
Angepasste Verdauung:
Die Verdauung des Vikunjas ist an das Fressen von Fasern angepasst. Ihr Magen hat mehrere Kammern, was eine effiziente Verdauung von Pflanzenmaterial ermöglicht.
Wasserbedarf:
Vikunjas können in den extremen Höhenlagen, in denen sie leben, ihren Wasserbedarf oft durch die Flüssigkeit in den von ihnen gefressenen Pflanzen decken. Sie sind gut an das Leben in trockenen Regionen angepasst.
Alpine Vegetation:
Die Nahrungsaufnahme des Vikunjas variiert je nach Verfügbarkeit und Zusammensetzung der alpinen Vegetation. Sie können auch Moose und andere Pflanzen in ihrer Umgebung konsumieren.

Vikunja auf 5300 Meter über dem Meer im Hintergrund die Gletscher des Chimborazos.Pflanzen in 5300 Metern Höhe, Nahrung der Vikunjas.

Die Hacienda Chuquipogio, heute die Hostería La Andaluza, birgt Jahrhunderte der Geschichte, von den tapferen Puruháes bis zur spanischen Eroberung. Der Inkareich verlieh dem Anwesen den Namen Chuquipogio, was auf die königliche Straße und die Quelle im Gebiet hinweist. In der Kolonialzeit wechselte die Hacienda oft den Besitzer und wurde schließlich von Captain Hernando de la Parra erworben. Während der Unabhängigkeitsbewegung spielte die Hazienda eine wichtige Rolle und war Schauplatz historischer Ereignisse. Bolívar besuchte sie 1822, und später wurde der Verrat des Royalisten Martín Chiriboga aufgedeckt. Die Hazienda wurde zum Kulturerbe erklärt und ist jetzt die Hostería La Andaluza, ein Museumshotel, das die Geschichte Ecuadors bewahrt und Besuchern eine Reise in die Vergangenheit ermöglicht. Das Preis-Leistungsverhältnis sowie die Wellness Area sind unglaublich und absolut empfehlenswert.

Garten der Hostería La Andaluz bei Nacht.Altes Zimmer in der Hostería La Andaluz, im Still des 18. Jahrhunderts.Garten der Hostería La Andaluz am Tag miet vielen Blumen.Garten der Hostería La Andaluz am Tag miet einem Straussenvogel im Bild.Spielzimmer mit einem Tisch zum schachspielen und zwei roten Sesesseln .Restaurant der Hostería La Andaluz mit einem schönen Steinkamien für offenes Feuer.Hostería La Andaluz Gesellschaftsraum mit alten Geräten wie Kassenautomaten aus dem 18. Jahrhundert.Weinkeller der Hostería La Andaluz.Nationalpark Cajas lila Blume