Das Ötztal gehört für mich mit zu den besten Klettergebiet die ich kenne. Hier gibt es Routen in allen Schwierigkeitsgraden, kurze Zustiege, Mehrseillängen Routen und einige äußerst kinderfreundliche Klettergärten. Außerdem gibt es auch abseits des Kletterns viel zu unternehmen und erleben. In allen Klettergärten im Ötztal findet man am Eingang die Topos auf großen Tafeln, in Tumpen und Nösslach gibt es sogar Toiletten, Mülleimer, Tische und Bierkühlvorrichtungen. Dazu kommt das alle Klettergärten extrem gut abgesichert sind. Die Hakenabstände liegen zwischen 75-150cm. Das Klettern im Ötztal unterscheidet sich grundlegend von dem in Imst und Umgebung, da im Ötztal Granitgestein und in Imst und Umgebung Kalkgestein vorherscht. Ein weiteres Highlight im Ötztal ist die Area47, ein Schwimmbad mit deep water soloing Möglichkeit, einer Kletterwand, Boulderwand, Hochseilgarten, Slackline etc., am besten ihr schaut selber mal auf der Homepage von www.area47.at nach. Auch die anderen Schwimmbäder wie in Längenfeld, Sölden, und Ötz sind empfehlenswert. Wer mit Kindern unterwegs ist findet beim Schwimmbad in Ötz auch einen wunderschönen Spielplatz. Wer mehr die Natur liebt und eine Erfrischung sucht kann diese im Wasserpark, bei Winkeln finden, hier wurde erst vor kurzem ein schöner Wasserspielplatz eingerichtet. Mehrere Klettersteige, wie z.B. der Klettersteig am Stuibenfall, oder dem sportlichen Reinhard Schiestl Klettersteig durch die Burgsteiner Wand und die Möglichkeit Hochtouren zu gehen, MTB Touren, Passüberquerungen etc. machen das Ötztal zum sportlichen Eldorado.
Imst-Muttekopfhütte
Die Mutterkopfhütte ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Kletterer. Es gibt gleich mehrere abwechslungsreiche Sektoren zum Klettern. Wer mit der Seilbahn den Aufstieg wagt kann sich auf einen gemütlichen Weg von 20- 30 Minuten bist zu Hütte freuen. Rechts vom Felswurm liegt der Bereich Eisenhut er ist für Kletterer interessant deren Schwerpunkt im Schwierigkeitsbereich 6 und 7 liegt.
In Richtung Mutterkopfhütte und mit Blick auch einige der Klettersektoren.
Eisenhut
Im Bereich Eisenhut gibt es ca. 50 Routen welche in 10-20 Minuten von Hütte zu erreichen sind Folgende Routen sind zu empfehlen:
D,Verschneidung ** (6) Heidi ** (5+) Ironman ** (5+) Via Eva **(6-)
Der Fels ist extrem rauh und scharfkantig und es braucht schon eine gehörige Portion Hornhaut um das Klettern hier länger zu genießen.
Guggerköpfle
Im Bereich des Guggerköpfle findet man mehrere Mehrseillängen Routen für Anfänger und Fortgeschrittene in den Längen 45-220m. Die Einstiege liegen in der Abstiegsscharte des Klettersteigs. Von der Muttekopfhütte geht man ca. 45 Minuten dorthin. Aufgrund der Öffnungszeiten der Bergbahn ist die gegebene Zeit recht kurz bemessen und man sollte früh aufbrechen. Die Felsqualität am Guggerköpfle unterscheidet sich von der am Felswurm und Eisenhut, hier findet man eher festen Kalkstein der kaum scharfe Kanten aufweist.
Rammstein, Teufelskralle, Blauer Kopf.....
Im Bereich Rammstein gibt es mehrerer Einseillängen im 8er Bereich. Der Bereich Teufelskralle ist für Anfänger geeignet und bietet Einseillängen im Schwierigkeitsbereich 4-5. Das Gebiet liegt 100m oberhalb der Hütte. Am Mittleren Blauer Kopf gibt es mehrere lange Routen zwischen 5 bis 7+ mit dem Schwerpunkt im Schierigkeitsbereich 7. Leider konnte ich nur einen kleinen Eindruck des gesamten Klettergebiets erlangen und empfehle euch die Seite von www.climbers-paradise.com für detailierte Informationen. Ein weiteres Highlight an diesem Ausflugsziel ist der Alpincoaster die längste Achterbahn der Welt!!
Imster Klettersteig- Maldonkopf (2632m)
Eine insgesamt schöne Tour in einer traumhaft schönen Landschaft. Der Klettersteig lässt sich zu 80% ohne an das Drahtseit zu packen gut klettern. Ich würde den Steig nach der UIAA-Skala überwiegend in den Bereich 4+, bis 6 einstufen. Der Steig führt am durchlaufenden Drahtseil, ausgesetzt den steilen Südgrat des Maldonkopfes (2632 m) hinauf. Der Abstieg erfolgt durch das steile, schuttreiche und steinschlaggefährdete Engelkar. Von der Mittelstation empfehle ich unbedingt die Talfahrt mit dem Rollercoaster zu nehmen die Wartezeit auf den Rollercoaster kann man mit einem Bier überbrücken und anschließend die Fahrt ins Tal genießen.
Gesamtzeit: 6 - 9 Std. Höhenunterschied: 430m ab Einstieg
Morgenstund hat Gold im Mund könnte man bei diesem Ausblick sagen.
Auf diesem Weg geht es zur Mutterkopfhütte und von dort aus zum Klettersteig.
Eine herrliche Landschaft findet man hier oben.
Nach ca. 1,5 -2 Stunden kommt man endlich am Einstieg an und wird für sein Mühen mit ca. 60 leichten Klettermetern in perfektem Fels belohnt.
Der gesamte Steig wird nie langweilig, hin und wieder muss man das Seil gut anpacken.
1,5- 2 Stunden hat man den Gipfel erreicht.
Imst Klettergarten in Putzen
Der Klettergarten in Putzen befindet sich nicht weit außerhalb des Stadtzentrums von Imst. Auch hier wurde im Rahmen des Climbers-Paradise Projekts ein schönes Ausflugsziel errichtet. Der Klettergarten befindet sich in der Nähe eines kleinen Wasserfalls, den man auch herrlich zum Duschen, oder zum Kühlen der Getränke benutzen kann.
Die Felshöhe geht von 15-32m hoch und bietet ca. 26 Klettertouren im Schwierigkeitsbereich 3-8 der plattige Kalkstein ist stellenweise etwas brüchig.Da die Kletterwand sich in einem steilen Hang befindet wurde hier eine Plattform mit Bank und Tisch aufgebaut. Super!!
Direkt rechts vom Bach findet man 2 mittelschwere Routen.
Weisswurstvampiere ** (5+) Pistenschreck ** (6) Verschneidung Die verwegenen Vier ** (5-)
Imst Walchenbach
Ein recht neues, sonniges und liebevoll eingerichtetes Klettergebiet findet man in Walchenbach. Der Zustieg dauert nicht länger als 20 Minuten. Die Wand ist nicht höher als 20m und gut abgesichert. Der Fels ist meist fest und griffig. Es gibt ca. 30 Routen im UIAA Bereich von 2 bis 7+. Man findet hier eine Bank und einen Tisch der Wandfuss ist auch noch kinderfreundlich anzusehen. Mit dem Kinderwagen kann man das Gebiet jedoch nicht anfahren.
Extrem sonnig ist das Gebiet.Hier gibt es genug Routen für einen Tag.Liebevoll eingerichtetes Gebiet.
Oetz
Die Kletterwand Oetz befindet sich unmittelbar an der Hauptstraße, was auch das einzig negativ zu erwähnende ist. Hier findet man im festen Granit bis zu 30m hohe Einseillängen. Die Absicherung ist vorbildlich und das Klettern macht einfach Spaß. Der Schwerpunkt der Schwierigkeit liegt im 6er bis 7er Bereich. Es gibt hier Platten Verschneidungen, Risse, Leisten und Dellen.
Im Bild bin ich in der Harikiri zu sehen, eine absolute Top Verschneidung auch wenn es leicht feucht aussieht ist es das nicht. Ideal für sonnige Tage. Harakiri (6+) *** 20m Rechts und links von der Harakiri befinden sich fast ausschließlich Routen im 8er Schwierigkeitsbereich. Ein Top Pannorama hat man von hier.Die Aufwärmtouren befinden sich im mittleren Bereich und bieten Schwierigkeiten von 4 bis 6 und sind alle sehr schön zu klettern. Hier sieht man eine Toptour aus dem mittleren Bereich Armor (6) 25m. Rechts und links von der Armor gehen mehrere Routen im 6er Bereich hoch.
Ötz Anfänger und Kinderbereich
Der für Kinder und Anfänger bestens geignete Bereich lieg links außen und bietet im flachen Bereich 6-7 Routen mit geringen Hakenabständen. Der Fels wirkt im Bild steiler als er tatsächlich ist.
Auch nach Malcesine gelangt man idealer weise mit dem Boot.
Piburger See
Nicht weit ausserhalb von Oetz kann man nach einem sportlichen Tag ein Bad im meist sehr warmen See geniessen.
Tumpen Engelswand
Die Engelswand in Tumpen zählt zu den bekanntesten Klettergärten im Ötztal. Es gibt hier ca. 80 ES Routen und das in allen Schwierigkeitsbereichen die meisten Routen sind zwischen 18 und 30m hoch. Es gibt auch einige Möglichkeiten MS Routen zu begehen. Eine davon lag in meinem Leistungsbereich (Bild unten rechts). Der Klettergarten bietet entlang der Wand eine schöne Wiese zum Sonnenbaden (Achtung Kufladen) und einen Brunnen zum kühlen der Getränke, sowie Bänke und Tische zum Rasten. Früh morgens und spät abends kann man hier mit Schatten rechnen und es weht meist ein erfrischender Wind durch das Tal. Der im Bild unten abgebildete Wandbereich befindet sich am linken Ende der Engelswand, hier gibt es drei sehr schöne Routen für Anfänger im 6-7er Bereich.
Empfehlenswerte Routen (linker Bereich):
Garfield ** (6+) Wilhelm Bush ** (7-) Eis am Stiel ** (6+)
Weiter rechts gibt es einen schönen Riss (Bild rechts) und mehrere Möglichkeiten 2SL Routen zu gehen. Wir haben uns für die folgende Kobination entschieden:
It´s youre time ***(6+) 25 m ( Die erste Seillänge führt durch eine sehr schöne Verschneidung die Griffe sind nicht so gut wie sie von unten aussehen. Die 2 SL: Nobody * (6+) sehr schmutzig und ein schlechter Stand am Ende der 2 SL, ist vom Routenverlauf jedoch sehr schön.
Empfehlenswerte Routen (im Bereich):
Peanuts *** (7+) schöne Leisten und Kanten Butzemann ** (7-)
Butzemann direkt ** (7)
Nösslach
In Nösslach findet man mehrere MS Routen, welche sehr gut abgesichert sind, sowie ca. 60 ES Routen, welche bis zu 30m hoch gehen. Die Attraktionen hier liegen jedoch mehr in den MS Routen, welche bis zu 7 SL lang sind und für jeden eine machbare Herausforderung bereithalten.
Empfehlenswerte Routen (im Bereich):
Caipirinha k.A. (6+) 5SL Sonnenblume *** (6) 7 SL Träumerei k.A.(7-) 7 SL Strada del Sol k.A.(7-) 7 SL Utopia k.A.(8-) 4 SL
Oberried
Ein weiteres Highlight im Ötztal ist der Klettergarten in Oberried einer der familienfreundlichsten Kletterparks in der Region, auch hier gibt es für jeden die entsprechende Herausforderung. Die 90 ES Routen sind 10-30m hoch und bieten festen, kompakten Granit auch hier befindet sich entlang der Wand eine schöne Wiese. Für Liebhaber von etwas schwereren Routen gibt es auch leicht überhängende Wandteile. Nachmittags wird es hier schön schattig. Die Kühe können schon mal penetrant werden und man sollte aufpassen das nach der Rückkehr vom Fels keine Kuhfladen auf der Decke liegen. Update 2015 Der Klettergarten wurde weiter ausgebaut, links außen wurde ein neuer Wandteil erschlossen. Im Bereich "Baumriese"gibt es ca. 30 neue Routen im unteren und mittleren Schwierigkeitsbereich. Die Routen hier erfordern plattentechnisches Klettern. Der Bereich ist eingezäunt und mit einer Schaukel, Bank und einem Tisch ausgestattet. Im Bereich Rosmaries Baby wurde eine Schaukel und ein Turm mit einer Rutsche aufgebaut.
Ganz links aussen befindet sich der Bereich Springtime mit Routen im Schwierigkeitsbereich 6 bis 9. Lausbubenverschneidung *** (6+) Sindbad *** (6) Papermoon *** (7) (Sehr schöne, homogene Tour mit guten Leisten)
Papermoon
Abby Road **(6) (Im mittleren Teil liegt ein schöner Riss, den es zu Queren gilt)
Abby Road (6)
Im mittleren Bereich liegt der Abschitt Türkischer Honig, folgende Routen bin ich geklettert und kann ich empfehlen.
Samurai ***(7/7+)
(Die Tour ist bis auf die Schlüsselstelle insgesamt leichter)
Samurai (7)
Backstreet ** (6) Calanques *** (7) (Sehr schöne Route die Schlüsselstelle liegt direkt am Einstieg)
Calanques 7
Zum aufwärmen empfiehlt sich der rechts aussen liegende Bereich.
Hare Krishna, oder der neue Bereich Baumriese. Korkenzieher ** (4) Raindrops ** (5+)
Sehr empfehlenswert in Oberried ist auch der Lehner Wasserfall, sowie der Klettersteig entlang des Wasserfalls. Dem Klettersteig habe ich eine eigene Seite gewidmet.
27 neue Routen sind im Bereich zwischen Sektor Blattlaus und Sektor Spider entstanden (4a - 6a).